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Immobilienkauf: Worauf Sie bei der Besichtigung achten sollten

22. Februar 2024
Arno Hasselder
Immobilienkauf
Immobilienbesichtigung mit Checkliste

Die Immobilienbesichtigung: Ihr wichtigster Schritt zum Kaufentscheid

Der Kauf einer Immobilie ist eine der größten finanziellen Entscheidungen im Leben. Die Besichtigung spielt dabei eine entscheidende Rolle – hier entdecken Sie nicht nur, ob Sie sich in den Räumen wohlfühlen, sondern auch, ob die Immobilie baulich in gutem Zustand ist oder ob kostspielige Mängel vorliegen.

Eine gründliche Besichtigung kann vor bösen Überraschungen schützen und Ihnen wertvolle Verhandlungsargumente liefern. In diesem Artikel erfahren Sie, worauf Sie bei der Besichtigung einer Immobilie besonders achten sollten und wie Sie versteckte Mängel erkennen können.

Vorbereitung ist die halbe Miete

Eine erfolgreiche Immobilienbesichtigung beginnt mit der richtigen Vorbereitung:

  • Checkliste erstellen: Notieren Sie alle Punkte, die Sie überprüfen möchten, damit nichts vergessen wird.
  • Unterlagen studieren: Sehen Sie sich vorab den Grundriss, Energieausweis und verfügbare Informationen zur Immobilie an.
  • Werkzeug mitnehmen: Ein Zollstock, eine Taschenlampe, ein Feuchtigkeitsmessgerät und ein Kompass können sehr hilfreich sein.
  • Kamera oder Smartphone: Machen Sie Fotos von allen wichtigen Details, um sie später in Ruhe vergleichen zu können.
  • Begleitung organisieren: Vier Augen sehen mehr als zwei – nehmen Sie wenn möglich eine zweite Person mit.

Die Außenbesichtigung: Der erste Eindruck zählt

Beginnen Sie Ihre Besichtigung mit einem gründlichen Blick auf das Äußere der Immobilie:

Fassade und Dach

Untersuchen Sie die Fassade auf Risse, abblätternden Putz oder Verfärbungen, die auf Feuchtigkeitsprobleme hindeuten könnten. Beim Dach sollten Sie auf fehlende Ziegel, Unebenheiten oder Durchhängen achten. Auch der Zustand der Dachrinnen und Fallrohre gibt Aufschluss über die Pflege der Immobilie.

Fenster und Türen

Prüfen Sie, ob die Fenster und Türen gut schließen und ob es sich um Einfach-, Doppel- oder Dreifachverglasung handelt. Alte Fenster können ein erheblicher Kostenfaktor sein, wenn sie ersetzt werden müssen.

Grundstück und Umgebung

Begutachten Sie das Grundstück auf seine Ausrichtung (Sonneneinstrahlung), Hanglage (Regenwasserableitung) und Nachbarschaft. Achten Sie auf mögliche Lärmquellen wie stark befahrene Straßen, Bahnlinien oder Gewerbegebiete.

Die Innenbesichtigung: Auf Details kommt es an

Bei der Besichtigung der Innenräume sollten Sie besonders auf folgende Aspekte achten:

Wände und Decken

Suchen Sie nach Rissen, Feuchtigkeitsflecken oder Schimmelbildung. Besonders kritisch sind Risse, die diagonal verlaufen, da sie auf statische Probleme hindeuten können. Achten Sie auch auf frisch gestrichene Stellen, die möglicherweise Probleme verdecken sollen.

Böden

Prüfen Sie, ob die Böden eben sind oder ob sie knarren, federn oder Unebenheiten aufweisen. Bei Holzböden können Verfärbungen auf Wasserschäden hinweisen. Legen Sie einen Stift oder eine Murmel auf den Boden – rollt sie von selbst weg, ist der Boden nicht eben.

Fenster und Türen von innen

Öffnen und schließen Sie alle Fenster und Türen, um zu prüfen, ob sie leichtgängig sind und richtig schließen. Zugluft an geschlossenen Fenstern deutet auf mangelhafte Dichtungen hin.

Feuchtigkeit und Schimmel

Achten Sie besonders in Badezimmern, Küchen und Kellerräumen auf Anzeichen von Feuchtigkeit. Ein muffiger Geruch kann auf versteckten Schimmel hindeuten. Mit einem Feuchtigkeitsmessgerät können Sie auch nicht sichtbare Probleme aufspüren.

Technische Installationen unter die Lupe nehmen

Die technische Ausstattung einer Immobilie kann erhebliche Kosten verursachen, wenn sie erneuert werden muss:

Heizungsanlage

Erfragen Sie Alter, Typ und Wartungshistorie der Heizung. Eine alte Ölheizung kann in naher Zukunft ersetzt werden müssen, was hohe Kosten verursacht. Prüfen Sie auch, ob alle Räume gleichmäßig warm werden.

Elektrische Installationen

Werfen Sie einen Blick in den Sicherungskasten – moderne Automatiksicherungen und FI-Schutzschalter deuten auf eine zeitgemäße Elektrik hin. Achten Sie auf die Anzahl und Verteilung der Steckdosen und prüfen Sie, ob es genügend Anschlüsse für Ihre Bedürfnisse gibt.

Sanitäranlagen

Überprüfen Sie den Wasserdruck an allen Wasserhähnen und spülen Sie alle Toiletten. Achten Sie auf Kalkablagerungen und Verfärbungen, die auf Probleme mit der Wasserqualität oder alten Leitungen hindeuten können.

Internetanschluss

In Zeiten von Homeoffice und Streaming ist eine gute Internetverbindung unverzichtbar. Fragen Sie nach der verfügbaren Bandbreite und prüfen Sie, ob Glasfaser verfügbar ist oder in naher Zukunft ausgebaut wird.

Besondere Aufmerksamkeit für Keller und Dachboden

Keller und Dachboden werden bei Besichtigungen oft vernachlässigt, können aber wichtige Hinweise auf den Zustand der Immobilie geben:

Keller

Achten Sie auf Feuchtigkeit, Salzausblühungen an den Wänden (weiße Ablagerungen) und Schimmel. Prüfen Sie, ob der Keller trocken ist und ob es eine funktionierende Abdichtung gegen Grundwasser gibt.

Dachboden

Untersuchen Sie die Dachkonstruktion auf Anzeichen von Feuchtigkeit, Schädlingsbefall oder Durchbiegungen. Achten Sie auch auf die Qualität der Dämmung, da ein schlecht gedämmtes Dach zu hohen Heizkosten führen kann.

Die richtigen Fragen stellen

Neben der visuellen Inspektion ist es wichtig, dem Verkäufer oder Makler gezielte Fragen zu stellen:

  • Wie alt sind Dach, Heizung, Fenster und Elektrik?
  • Wann wurden die letzten größeren Renovierungen durchgeführt?
  • Gibt es bekannte Mängel oder Schäden?
  • Wie hoch sind die Nebenkosten (Heizung, Strom, Wasser, Abwasser)?
  • Bei Eigentumswohnungen: Wie hoch ist die Instandhaltungsrücklage und sind größere Sanierungen geplant?
  • Gibt es Besonderheiten in der Nachbarschaft oder Bauvorhaben in der Umgebung?

Nach der Besichtigung: Eindrücke dokumentieren

Nehmen Sie sich nach der Besichtigung Zeit, Ihre Eindrücke zu dokumentieren:

  • Sortieren und beschriften Sie Ihre Fotos
  • Notieren Sie positive und negative Aspekte
  • Schätzen Sie grob die Kosten für notwendige Renovierungen oder Reparaturen
  • Vergleichen Sie die Immobilie mit anderen besichtigten Objekten

Wann ein Experte hinzugezogen werden sollte

Bei Unsicherheiten oder dem Verdacht auf größere Mängel kann es sinnvoll sein, einen Bausachverständigen hinzuzuziehen. Dies ist besonders empfehlenswert bei:

  • Älteren Gebäuden mit unklarer Sanierungshistorie
  • Sichtbaren Rissen oder Feuchtigkeitsproblemen
  • Verdacht auf Schädlingsbefall
  • Ungewöhnlich niedrigem Kaufpreis im Vergleich zu ähnlichen Objekten

Die Kosten für einen Sachverständigen (ca. 500-1.500 Euro) sind eine gute Investition, wenn dadurch teure Sanierungen nach dem Kauf vermieden werden können.

Fazit: Gründlichkeit zahlt sich aus

Eine sorgfältige Besichtigung ist der Schlüssel zu einer fundierten Kaufentscheidung. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, achten Sie auf Details und scheuen Sie sich nicht, kritische Fragen zu stellen. Je gründlicher Sie vorgehen, desto besser können Sie den tatsächlichen Wert der Immobilie einschätzen und mögliche Folgekosten kalkulieren.

Als Ihr Immobilienexperte in Friesland, Varel, Bockhorn, Zetel, Neuenburg und Umgebung begleite ich Sie gerne bei Besichtigungen und helfe Ihnen, potenzielle Probleme zu erkennen und den wahren Wert einer Immobilie einzuschätzen. Mit meiner Erfahrung unterstütze ich Sie dabei, die richtige Entscheidung zu treffen und Ihre Traumimmobilie zu finden.

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Ich begleite Sie gerne bei Besichtigungen und helfe Ihnen, die richtige Immobilie zu finden. Profitieren Sie von meiner Erfahrung und meinem geschulten Blick für potenzielle Probleme.

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